Offene Schreibwerkstatt für Krebspatienten
Fortlaufendes Angebot in Koblenz / Unverbindlicher „Schnupperabend“ am 26. Januar
An jedem ersten Donnerstag im Monat lädt das Informations und Beratungszentrum der Krebsgesellschaft in Koblenz Betroffene mit der „Offenen Schreibwerkstatt“ dazu ein, sich trotz ihrer belastenden Lebenssituation als kreativ, leicht und fröhlich zu erleben. „Diese Erfahrung kann ein wertvolles Gegengewicht zu der täglichen Belastung bilden und Krebspatienten dabei helfen, wieder in die Balance zu kommen“, ist Kursleiterin Rita Schmidt-Hüser überzeugt. Eine regelmäßige Schreibwerkstatt-Besucherin formuliert es so: „Schreiben bewirkt bei mir, dass ich das, was mich bewegt, berührt, erschüttert, ängstigt oder aufwühlt, aus mir herauskatapultieren und in Worten vor mich hinlegen kann – das macht alles schon milder.“
Bei vielen Interessenten stehen am Anfang jedoch Zweifel bzw. die Sorge, nicht schreiben zu können, keine Ideen oder zu wenig Phantasie zu haben. „In der Schreibwerkstatt geht es nicht darum, Meisterwerke zu produzieren“, betont Schmidt-Hüser. Sie ist vielmehr eine Art Proberaum, in dem ohne Leistungsdruck mit Worten und spontanen Ideen experimentiert werden kann. Um dennoch die mögliche „Angst vor dem leeren Papier“ zu nehmen, beginnt jedes Treffen mit einer Schreibanregung wie etwa dem Erzählen eines bekannten Märchens. Danach können die TeilnehmerInnen an Stellen, die ihnen unverständlich, ärgerlich oder unbefriedigend erscheinen, einfach den bekannten Text verlassen und dem Märchen einen neuen Verlauf geben. Aber auch die Beschreibung eines typischen Mittagessens in der Herkunftsfamilie, Bildbeschreibungen, das Verfassen von Bandwurmgeschichten oder Wachsgedichten können Ausgangspunkt für die Entstehung von spannenden Texten sein.
Wer möchte, kann später den anderen seine Ideen vorlesen. Zu hören, wie aus einer Schreibanregung komplett unterschiedliche Texte entstehen, mache einen wesentlichen Reiz der Schreibwerkstatt aus, sind sich Kursleiterin und TeilnehmerInnen einig. Auch der Austausch untereinander ist ein wichtiges Element. Zwar liegt der Fokus der Schreibwerksatt ganz bewusst nicht auf der Vertiefung von Problemgedanken und auch die Schreibanregungen sind daher weder krankheits- oder belastungsbezogen. Trotzdem komme es vor, so eine Teilnehmerin, dass die ausgewählten Themen „in mir etwas zum ‚Fließen‘ bringen, was mich gerade beschäftigt oder etwas in mir anstößt, was ‚dran‘ war“.
Für Interessenten, die diese besondere Art des Schreibens kennenlernen und unverbindlich ausprobieren möchten, bietet die Krebsgesellschaft am 26. Januar von 18 bis 19.30 Uhr einen Schnupperabend mit kurzer Einführung an. Er findet ebenso wie die regelmäßigen Treffen an jedem ersten Donnerstag im Monat in den Räumen des Informations und Beratungszentrum der Krebsgesellschaft in Koblenz (Löhrstraße 119) statt. Die Teilnahme am Schnupperabend ist kostenfrei; pro Treffen der regelmäßigen Schreibwerkstatt werden 6 Euro erhoben. Um vorherige Anmeldung unter der Rufnummer 02 61 / 98 86 50 oder perDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wird gebeten.