Krebstag in Mayen stößt auf positive Resonanz
Über 50 Teilnehmer nutzen am 21. September die Gelegenheit zu Information und Austausch im Mayener Rathaus
„Medizin, Psychoonkologie, Selbsthilfe- ein Netz, das trägt“ – so lautete das Motto des Patiententages, zu dem die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz am 21. September ins Mayener Rathaus eingeladen hatte. Gerti Kunz, Leiterin des Koblenzer Beratungszentrums der Krebsgesellschaft, das auch für die Region Mayen zuständig und dort mit ambulanten Sprechstunden vertreten ist, eröffnete die Veranstaltung. Anschließend begrüßte Oberbürgermeister Wolfgang Treis, der als Hausherr auch die Schirmherrschaft übernommen hatte, die über 50 Teilnehmer und betonte, dass das Programmangebot des Mayener Krebstages einen wichtigen Beitrag zu der unerlässlichen Aufklärung und Information für Krebspatienten und ihr Umfeld leiste.
Der Vormittag stand im Zeichen von drei verschiedenen Vorträgen zu den Themen Fatigue, Ernährung und Bewegung bei Krebs, die am Nachmittag in kleineren Gesprächsrunden mit den Referenten sowie Vertretern von Psychoonkologie und Selbsthilfe vertieft werden konnten. Ergänzend stellten Vertreter der Selbsthilfe ihre Unterstützungsangebote in der Region vor und das Landesamt für Versorgung informierte rund um das Thema Schwerbehinderung bei einer Krebserkrankung.
Der renommierte Onkologe Dr. Michael Maasberg widmete sich dem Fatigue-Syndrom, also der chronischen Erschöpfung und Abgeschlagenheit, die Experten-Schätzungen zufolge zu den häufigsten Begleiterscheinungen bei Krebserkrankungen gehört und dennoch längst nicht von allen Ärzten anerkannt bzw. ernst genommen wird. Viele Betroffene klagten darüber, als Simulanten abgestempelt zu werden – vor allem, wenn die Symptome ihre Lebensqualität auch noch Wochen und Monate nach abgeschlossener Behandlung teilweise massiv beeinträchtigen. Insofern sei es ein wichtiges Zeichen, dass sich der Patiententag mit diesem wichtigen Thema befasse und konkrete Maßnahmen aufzeige, die Linderung verschaffen können.
Lena-Maria Fischer, Apothekerin und Co-Autorin des Ratgebers „Ernährung und Hautpflege bei Krebs“, ging nicht nur auf die Eckdaten von gesunder Ernährung ein, sondern gab vor allem konkrete Praxis-Tipps zu den unterschiedlichsten Ess-Problemen, die sowohl eine Krebserkrankung selbst als auch die jeweils erforderliche Therapie auslösen kann. Ihre zentrale Botschaft: Vor allem in nebenwirkungsreichen Behandlungsphasen sollte Ernährung nicht zusätzlich be- sondern vielmehr entlasten. Wichtig sei es, die Mahlzeiten möglichst frisch zuzubereiten und in Gesellschaft oder angenehmer Atmosphäre zu sich zu nehmen. Außerdem gelte es, sich buchstäblich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Wer – zumindest in Maßen – das isst, worauf er Appetit hat, gibt dem Körper in der Regel genau das, was er gerade braucht.
Diplom-Sportwissenschaftler Christian Sowieja berichtete abschließend vom aktuellen Forschungsstand zu den positiven Wirkungen von sportlicher Aktivität bei verschiedenen Krebserkrankungen. Ähnlich zum „Wunschprinzip“ bei der Ernährung riet er dazu, eine Sportart bzw. Bewegungsform zu wählen, die – angepasst an die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten – Spaß macht und dadurch zu einem Plus an Lebensfreude führt. Es komme darauf an, überhaupt aktiv zu werden und dabei zu bleiben – auch wenn selbst gesetzte Ziele vielleicht nicht immer erreicht werden.
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