Weltkrebstag: Krebsgesellschaften betonen Stellenwert seriöser Patienteninformation
Berlin, 31.01.2020. Die Diagnose Krebs stellt das Leben der Betroffenen auf den Kopf. Wie es jetzt weitergeht und wer bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben helfen kann – das sind wichtige Fragen für Erkrankte und Angehörige. Im Internet finden sich dazu viele Informationen – nicht immer sind die Quellen verlässlich. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar betont die Deutsche Krebsgesellschaft den hohen Stellenwert von regionalen Beratungs- und Informationsangeboten, wie sie in Rheinland-Pfalz von der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. und dem Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V. kostenfrei angeboten werden.
Seriöse von unseriösen Gesundheitsinformationen zu unterscheiden, ist auf den ersten Blick häufig gar nicht so einfach. Vorsicht geboten ist in jedem Fall bei reißerischen Schlagzeilen oder unrealistischen Aussagen, in denen etwa eine bestimmte Therapie als absolut nebenwirkungsfrei angepriesen wird oder angeblich zu 100 Prozent wirksam ist. Manchmal ist Werbung als redaktioneller Inhalt getarnt – hier sollten Betroffene auf eine klare Trennung achten. Dazu lohnt sich u. a. der Blick ins Impressum. So wird schnell klar, wer die Urheber einer Information sind und ob sie möglicherweise kommerzielle Interessen verfolgen.
Viele Fragen der Betroffenen sind ohnehin so individuell, dass sie sich besser in einem persönlichen Beratungsgespräch klären lassen. In Rheinland-Pfalz stehen dafür über 40 Anlaufstellen der Krebsgesellschaft bzw. des Tumorzentrums zur Verfügung. Finanziert wird dieses Angebot bislang überwiegend durch Spenden und freiwillige Zuschüsse. „Wir sind froh, dass mittlerweile auch der Gesetzgeber die Bedeutung der Krebsberatung erkannt und die Weichen dafür gestellt hat, dass sich die Krankenkassen künftig an den Kosten für die unabhängige ambulante Krebsberatung beteiligen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz. Diese Förderung soll ab dem 1. Juli 2020 rückwirkend für den 1. Januar 2020 gelten.
„Mit unseren Angeboten stehen wir für die Einhaltung, den Nachweis und die Weiterentwicklung der entsprechenden Qualitätskriterien in der psychosozialen Beratung. Darüber hinaus kennen wir die Versorgungslandschaft in unserem Bundesland sehr gut und können deswegen auch an die richtige Stelle weitervermitteln“, ergänzt Dr. Thomas Schopperth, Geschäftsführer der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz.
Angaben des Robert-Koch-Institutes zufolge erkrankt derzeit jeder zweite Bundesbürger im Laufe seines Lebens an Krebs. Jedes Jahr gibt es etwa 500.000 Neuerkrankungen. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist zwischen 2015 und 2030 in Deutschland mit einem Anstieg der Krebsneuerkrankungen um 23 Prozent zu rechnen.
Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind rund 8.000 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 36 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität sowie konsequenten Qualitätsstandard. Sie ist gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans, der 2008 vom Bundesministerium für Gesundheit ins Leben gerufen wurde, und Partnerin der Nationalen Dekade gegen Krebs des Bundesministeriums.
Weitere Infos: www.krebsgesellschaft.de | www.die-landeskrebsgesellschaften.de